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Fahrzeuge

Unimog - Restauration

Restauration eines alten Unimog 404

Ende 2000 suchte ich nach einem alten Unimog, um diesen zum Wohnmobil umzubauen. Grund war der Wunsch damit in entlegenere Regionen und auch über schlechtere Strecken fahren zu können (siehe unseren unfreiwilligen Ausflug in den hohen Taurus). Fündig wurde ich tatsächlich auf dem Bauernhof um die Ecke:

Ein alter U404, der bereits in Afrika unterwegs war - mittlerweile jedoch zum Rost- und Moder-Dekorations-Objekt mutiert war. Pflanzen wuchsen durch den Motorraum durch und Rost wo man nur hinsah.

Ein alter 404 wurde gefunden
Reifen runter, um die Achsen zu checken
Lohnt sich der Umbau?
Das wird mein neuer Unimog

Motor testen - Unimog kaufen - Motor kurz ausbauen und Dichtungen erneuern

Ich beschloß den Unimog zu restaurieren und zu einem etwas moderneren Wohnmobil umzubauen. Doch zuvor wollte ich wissen, ob der Motor (ein 300D aus einem Mercedes PKW) noch in Ordnung war. Der Anlasser war sehr müde aber nachdem er 24V bekommen hatte (12 V stand drauf) sprang der Motor an!

Also erstmal Hütte runter und weiter geht's: Mit einem improvisierten Motorkran (Stahlträger mit Spanngurten am Dach des Unimog befestigt) zog ich den Motor raus, um die Kurbelwellendichtung zu erneuern.

Der Vorbesitzer sprach immer von dem "4-Gelenk-Mechanikerarm", den man bei diesem Auto bräuchte...

Motorkran1
Der Behelfsmotorkran, der am Kabinenrahmen hält
Motorkran2
Gleich kann der Motor raus...
Der 4-Gelenke-Mechanikerarm ist nötig
... nur noch schnell die Schraube um die Ecke lösen.

Wohnkabine umbauen

Erstmal den ganzen modrigen Kram rausschmeißen - dann die Außenhaut runter und eine Inneneinrichtung mit Stahlwinkeln reinschweißen.

Nach einem erfolglosen Versuch, ein Hubdach einzubauen, wurde die Kabine auf Stehhöhe vergrößert und anschließend mit Aludibond neu von außen beplankt.

Innenraum ausleeren
Ganz schön viel alter Kram in der Kabine
Stripping
Rahmen der Wohnkabine mit Hubdachversuch.
Hubdach oder nicht?
Immer noch Hubdach, aber das wird nichts stabiles
Neue Außenbeplankung
Die neue Außenhaut ist drauf

Fahrerhaus ("Hütte") restaurieren

Nachdem die Hütte sowie unten war, wurde sie über Weihnachten in der heimischen Garage entlackt, entrostet, Rückwand aufgeflext (für die Wohnkabinenverbindung), neu verstrebt, noch etwas geschweißt und dann neu lackiert.

Am Ende kam eine komplett neue Elektrik rein und Ledersitze aus dem Saab9000 - damit's auch auf langen Strecken bequem bleibt. Die Hütte wurde zudem auf Gummidämpfern gelagert.

Fahrerhaus ohne Lack
Erstmal den alten Lack ab
Fahrerhaus Unterboden
Neuer Unterbodenschutz
Fahrerhaus wieder vor Ort
Grundiert und auf einem Wagen durch den Ort geschoben
Fahrerhaus grundiert
Fertig zum Lackieren
Fahrerhaus lackiert
Letzte Lackstellen ausbessern
Fahrerhaus mit Sitzen
Wieder auf dem Fahrgestell und mit neuen Sitzen versehen

Innenausbau

Alle Möbel wurden zunächst mit Stahlstreben vorgeschweißt - es mussten also nur noch die Holzteile drauf.

Als Isolation kam X-treme Isolator zum Einsatz - dann eine dünne Sperrholzvergleidung an den Wänden und Nut-Federbretter an die Decke - sehr wohnlich.

Damit der Komfort nicht auf der Strecke bleibt ist der Innenraum möglichst komplett ausgestattet worden - mit dem Nachteil, das es ein 2-Personen Wohnmobil wurde:

  • Küche mit zweiflammigem Kocher und Waschbecken
  • Bad mit Toilette (von außen entleerbar) und getrennter Dusche und Waschbecken
  • Wohnbereich mit großem Tisch - umbaubar zu Doppelbett
  • Luftheizung und Warm/Kaltwasser. 100Liter Frischwasser / 60l Abwasser
  • Kompressorkühlschrank
  • Viel Stauraum

Möbelstreben und X-treme Isolator
Möbelstreben und X-treme Isolator
Holzverkleidung
Innenverkleidung aus Holz
Küche
Die Küchenzeile
Badezimmer
Das "Marmor"badezimmer
Esstisch
Essbereich

Sonstiges

Die Fenster waren Echtglasfenster aus einem alten Stadtbus - hier würde ich in Zukunft lieber isolierte Wohnmobilscheiben nehmen.

Als elastische Verbindung zwischen Wohnkabine und Fahrerhaus diente ein ca. 20cm breiter, umlaufender Streifen LKW-Plane.

Statt Eingangstür wurde eine Klappe mit integrierten Stufen eingebaut.

Das Reserverad kam hinten an die Rückwand - der Tank wurde auf 140l (-> 1000km ohne Tanken) "verkleinert" - der Vorbesitzer hatte zwei davon drin.

Nur noch wenige Tage bis zur "Vollabnahme beim TÜV" und dann sollte die erste Reise "Um die Ostsee" losgehen.

Nur noch wenige Tage bis zur ersten Reise
Nur noch wenige Tage bis zur ersten Reise
Einstiegsklappe
Die Einstiegsklappe mit Treppenstufen