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Reisen

Ostsee

2001 sind wir mit unserem Unimog 404 “Einmal um die Ostsee” gefahren.

Dabei kommt man auch über das gesamte Baltikum und Russland, was die Vorbereitung und Planung der Reise etwas aufwändiger machte.

Die Tour sollte auch dazu dienen, die Alltagstauglichkeit des Unimog zu testen, da man für diese Strecke nicht wirklich ein geländegängiges Wohnmobil braucht. Aber wir wollten auch nicht gleich in die Pampa mit einem frisch restaurierten Oldtimer, mit dem wir noch keine Alltagserfahrungen hatten.

Die Tour 2001

Polen:

Polen allein ist eine Reise wert und sollte als Urlaubsziel nicht unterschätzt weren. Allerdings machen die Polen im Sommer an ihrer eigenen Ostseeküste Urlaub, und so sieht man den Strand vor lauter Menschen, Hüpfburgen und Würstelbuden nicht mehr.

Das Land ist vor allem für Auto und Motoradfahrer ein Paradies, denn alle Straßen sind Alleen, die nur sehr spärlich befahren sind. Die Menschen machten einen sehr netten Eindruck, und das einzige Mal, als wir “Straßenräuber” sahen, hatten diese ein Nürnberger Kennzeichen und waren wohl Zigeuner.

Polen1
Ganz Polen ist eine einzige Allee
Polen2
Der Blick vom Rathaus in Danzig
Polen3
Das Wahrzeichen von Danzig: Das berühmte Kranentor
Polen4
Die Marienburg - eine Ritterburg des Deutschen Ordens

Wir beschließen, "Nach Polen fahren wir nochmal extra", denn hier ist es wunderschön und es gibt so viel zu sehen - das ist eine eigene Reise wert. 2008 haben wir dann eine dreiwöchige Polen-Tour gemacht.

Königsberg / Kurische Nehrung:

In Königsberg ist nur der Dom restauriert, die restliche Stadt ist sehr russisch heruntergekommen. Wir haben unseren Unimog nachts auf einem bewachten Parkplatz abgestellt, der sehr an eine Mischung aus Schrotthändler und Autoschieber erinnerte. Der Mog war jedenfalls am nächsten Tag noch da.

Um über die Kurische Nehrung fahren zu dürfen, muss man insgesamt über 50 Euro berappen. Für diese Gebühr wird unter missmutigen Blicken die Schranke für die Durchfahrtsstraße geöffnet. Die Nehrung lohnt sich und sollte nicht nur zum Durchfahren benutzt werden. Wir hätten gerne einen oder zwei Tage Zeit gehabt, um durch die Dünen zu streifen oder noch ein paar Wildschweine zu treffen.

KurischeNehrung1
Der Dom in Königsberg (Rußland)
KurischeNehrung2
Die “Sahara” der Ostsee. Wanderdünen der Kurischen Nehrung
KurischeNehrung3
Das “Thomas Mann Haus” in Nidden auf der Kurischen Nehrung
KurischeNehrung4
Eine Widschweinfamilie stoppte den Verkehr

Baltikum:

Das Baltikum ist eine Gegend mit netten Menschen und schönen Landschaften. Es ist deutlich zu sehen, dass diese Länder sich von Russland abgetrennt haben und mehr in Richtung Westen tendieren. Man kann hier kilometerlange Fahrten machen, ohne einen einzigen Menschen zu sehen (dafür jedoch ein paar hundert Störche).

Baltikum1
Endlich mal im Sand spielen mit dem Mog
Baltikum2
In der Kurlandschaft in Estland
Baltikum3
Eines von 1000 schönen Gebäuden in Riga
Baltikum4
Die “Drei Brüder” in Riga. Drei Jahrhunderte Baugeschichte

Sankt Petersburg:

An der Grenze zu Russland kam von einem jungen, autoritär schauenden Soldaten die schüchterne Frage: “Have you German beer ???”. Auf unser trauriges “Sorry, no” winkte er uns achselzuckend durch die Vorkontrolle...

Bei unserem Besuch im Ballett, mussten wir leider feststellen, dass die westlichen Touristen sich benehmen wie die letzten Menschen. Fotografieren während der Vorstellung (trotz Verbot). Mitbringen von Mc-Donalds Fast Food in die Vorstellung. Erscheinen in T-Shirt und kurzen Hosen.

In Russland ist für Touristen alles doppelt bis 10-mal teurer, als für Einheimische - und es wird in $ bezahlt. So kostet ein Museumsticket: 1,5$ für Russen, 50cent für russische Studenden / Schüler etc. und 15$ für Touristen...

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Teilweise herrlich restaurierte Gebäude
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Eine typisch russische Kirche
Russland3
Die Stadt um Mitternacht (Ende Juli)
Russland4
Blick in die untergegangene Sonne um 0:30 Uhr

Finnland:

Finnland ist platt. Finnland hat einen kaputten Wald. Finnland (zumindest den Teil, den wir gesehen haben), sollte man aus der Luft sehen. Die schönen Bilder aus den Reiseführern sieht man nicht von der Straße aus!

In Finnland darf man Heizöl tanken (wenn man dies wieder verbraucht hat, bis man zu Hause ist), wenn man einen Diesel hat.

Viel haben wir von Finnland nicht gesehen: Wald, bisschen Wasser und viele alte Autos. Finnland hat wie Norwegen und Dänemark eine sehr hohe Luxussteuer auf Automobile. Somit fahren die Menschen dort ihr Auto, bis sie (die Menschen) sterben - so sieht es zumindest aus.

Ach ja: Finnland ist teuer!

Finnland1
Die Seenlandschaft von Finnland...
Finnland2
... ist von der Straße aus fast nie zu sehen
Finnland3
So schön können Campingplätze gelegen sein
Finnland4
In den finnischen Kirchen sind Gäste stets willkommen

Schweden:

In Schweden hatten wir das Glück, eine superschöne Route gefunden zu haben: Von Sundsvall nach Östersund. Traumhaft! Aber auch der Südwesten Schwedens, mit seiner Schärenlandschaft hat landschaftlich sehr viel zu bieten.

Schweden ist auch teuer, landschaftlich jedoch viel reizvoller als das, was wir von Finnland gesehen haben

Schweden1
Beeindruckende Wasserfälle in Schweden
Schweden2
Die typisch schwedische Landschaft
Schweden3
Die Schärenlandschaft in Südwestschweden
Schweden4
Sonnenuntergang über den modernen Windgeneratoren

Norwegen:

In Norwegen hatten wir leider sehr viel schlechtes Wetter und so ist unser Eindruck von diesem Land ein wenig “trübe”. Für einen Bayern haben die Fjorde schon sehr starke Ähnlichkeit mit dem Königsee und nach dem 10 Fjord, an dem man schon wieder eine Fähre nehmen muss, hat man langsam die Nase voll.

Für einen alten Unimog 404 auch nicht das ideale Urlaubsziel, da es ständig berauf und bergab geht, und man immer ein wenig Mitleid mit der alten Technik des Fahrzeugs haben muss.

Norwegen1
Die alten Speicherhäuser in Trondheim
Norwegen2
Der gotische Dom in Trondheim
Norwegen3
Eine der berühmten Stabkirchen in Norwegen
Norwegen4
Ein Kreuzfahrtschiff im Geirangerfjord

Dänemark:

Das beste an Dänemark ist die schweineteure Brücke von Schweden nach Dänemark (ca. 50 Euro), die wir dank unseres Unimog umsonst befahren konnten. Über eine Wiese in der Nähe des Mauthäuschens konnten wir durch den “unüberwindbaren” 1m tiefen Graben locker durchfahren und somit hinter dem Mauthäuschen auf die Brücke gelangen. Diese verschwindet plötzlich mitten im Meer und wird auf dänischer Seite zu einem Unterwassertunnel. Somit fährt man unter der einzigen Verbindungstelle durch, an der eine Ölbohrinsel oder sonst was sehr großes noch zwischen Ostsee und Nordsee durchschwimmen kann.

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Die “Kleine Meerjungfrau”, das Wahrzeichen Kopenhagens
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Kopenhagen: Im Hintergrund die Brücke nach Schweden
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Die “Treppe zum Himmel” in Kopenhagen
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Schloß Fredericksborg mit dem Barockgarten im Vordergrund