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Kewet - Tipps & Tricks

Der Kewet ElJet 3

Tipps und Tricks rund um den Kewet

Kewet Frontlichter

Wo kauft man einen Kewet, was kostet dieser und welchen nimmt man?

Einen Kewet bekommt man zum Beipiel immer wieder über EBay (furchtbar überteuert!). Besser ist es, sich privat in der Szene umzuhören. Immer wieder werden dort mehr oder weniger gute Exemplare verkauft

Es gibt viele Modelle - der Unterschied besteht im Getriebe, der Motorisierung und der Batteriespannung.
Ich kenne persönlich den Kewet 2 und den Kewet 3.

Kewet2: 48V, 4-Gang-Getriebe, DC-Motor mit Reihen- und Nebenschlusswicklung. 7,5kw
Kewet3: 48V, 1-Gang-Getriebe mit elektronischer Abschaltung des Nebenschlusses bei ca. 25km/h (nennt sich dann "Elektronisches Getriebe").

Empfehlen kann ich nur den 2er: Besserer Wirkungsgrad -> mehr Reichweite, kein Bürstenfeuer, da niedrigere Drehzahlen, höhere Endgeschwindigkeit.
Auf jeden Fall empfiehlt es sich, den Kewet mit 60V statt mit 48V zu betreiben und NiCd statt Blei-Akkus einzubauen.

Kosten für den Spaß:
Ca. 1500-4000 Euro für das Auto + 3000-6000 Euro für die NiCd-Akkus.
Steuer: 28,- Euro/Jahr
Versicherung 120,- Euro/Jahr

Kewets auf einem Anhänger

Wo bekommt man Ersatzteile für einen Kewet?

Viele Teile sind von Standardfahrzeugen, sehr vieles tatsächlich vom Fiat Panda 169.

Claus hat eine Liste der Teile zusammengestellt: Kewet-Teile Liste

Und wer repariert einem den Kewet?

Das macht man am besten selber. Wer sich das nicht zutraut kauft sich lieber ein Serienfahrzeug und geht zum "Freundlichen".

Im Bild: Ein Nafa (von Mercedes), das es nicht über den Prototypenstatus geschafft hat. Wer war da Vorbild von wem?

Wie fährt sich ein Kewet im Sommer/Winter?

Im Sommer ist er wie ein normaler Kleinwagen ohne Klimaanlage. Durch die Schiebefenster kommt ganz gut Frischluft hinein. Die Elektronik heizt nicht zusätzlich auf.

Im Winter ist es bis 0° gut erträglich, wenn man Kurzstrecke fährt. Unter 0° schaltet man die elektrische Heizung an, die dann dafür sogt, dass es im Auto wieder etwas über 0° hat. Wirklich warm wird es nicht, aber man kann sich ja warm anziehen.
Manche bauen sich auch eine Diesel- oder Gasstandheizung (Luftheizung) ein.

Mit NiCd-Akkus kann man auch bei -10°C und -20°C noch gut fahren - anspringen muss er ja nicht ...

Kewet bei Ladestation

Wie fährt sich ein Kewet überhaupt? Ist er nicht zu klein?

Rechts ist Gas und links ist Bremse - wie beim Automatikauto. Der 1er und 2er hat auch noch eine Kupplung.

Die Leistung von 7,5kW ist nicht gerade üppig. Beim Anfahren gehen aber auch kurzfristig höhere Leistungen, so dann man gut von der Ampel wegkommt.

Die Reichweite ist je nach Akkus und Fahrweise zwischen 30km und 70km - dann wird geladen (ca. 1Stunde für 10km). Man muss sich also seine Fahrten vorher überlegen.

Ein Elektroauto ist auch nur außen leise. Im Inneren erinnert der Kewet aufgrund der geringen Schalldämmung eher an eine Straßenbahn. Ein City-EL ist aber schlimmer.

Die Straßenlage ist super - tiefer Schwerpunkt - ungebremst in die Kurven... kein Problem.

Vom Platz her muss man sagen - bequem. Für mich (1,84m groß, kräftig) ist ausreichend Platz (Kopf- und Beinfreiheit) vorhanden. Auch das Ein- und Aussteigen gestaltet sich als ganz normal. Beine lang ausstrecken geht jedoch nicht.
Dazu hier ein Filmzitat, das die Realität leider 'etwas' falsch darstellt...

Quelle: Kabel1, Eine schrecklich nette Familie, Auto am Tropf - Teil1

Ist ein Kewet familientauglich?

Ja und Nein. Man hat immerhin zwei Plätze - das bedeutet, ein Kind kann mitgenommen werden und für viele Fahrten reicht das.

Für einen Familienausflug oder zwei Kinder wird es dann kritisch, wie folgendes Filmzitat anschaulich zeigt.

Quelle: Kabel1, Eine schrecklich nette Familie, Auto am Tropf - Teil1

Wie lange halten die Akkus?

Bleiakkus sind oft schon nach einer Saison oder ca 5000km kaputt. Auch bei Traktionsakkus geht dies recht schnell.
Es gibt aber immer wieder Fahrer, die berichten von 20000-30000km pro Bleiakkusatz.

Besser, aber teurer sind die "Saft STM-Serie" NiCd-Akkus. Ein kompletter Satz (10 Akkus (60V/140Ah) kostet ca. 7000,- Euro neu! Gebraucht immer noch 3500,- oder mehr.

NiCd-Akkus wiegen im Vergleich zu den Bleiakkus nur etwa die Hälfte.

Ich fahre mit gebrauchten Akkus (Bj. '96-'98) seit knapp 20000km. Ab und zu geht da eine Zelle wegen Kurzschluss kaputt, aber ansonsten sind die NiCd-Akkus sehr zäh.

Defekter Akku
"Ausgebrannte" Platten eines NiCd-Akkus nach Zellschluss

Wo bekommt man NiCd-Akkus?

In der Elektroautofahrerszene sind Bezugsquellen für NiCd-Traktionsakkus bekannt.

Diese Akkus sind jedoch sehr teuer aber eben auch sehr gut. Saft STM5-100 sollte man nicht mit Baujahren 1996-2000 kaufen - diese haben schlechte Separatoren und gehen sehr(!) schnell kaputt.

Welche Klassifizierung hat ein Elektroauto bei der Feinstaubplakette?

Offiziell ist es "grün" geschlüsselt. Doch es gibt da natürlich etwas hinzuzufügen:

Ein Elektroauto erzeugt keinen Feinstaub - abgesehen vom leichten Abrieb der Bremsbeläge und evtl. der Motorkohlen.
Daher wäre doch eine "Keinstaubplakette" sinnvoller. Zumindest ist es nicht einzusehen, mit etwas neueren Diesel-KFZ und LKW auf eine Stufe gestellt zu werden.

Weiterhin sind die Elektroautofahrer beim Erwerb der grünen Plakette im Nachteil: Viele Prüfstellen kennen die Ausnahmegenehmigung nicht und wollen einem 0-geschlüsselten Auto gar keine Plakette geben. Alternativ hört man auch die pauschalisierte Aussage: "Elektroautos bräuchten gar keine Feinstaubplakette". Dafür, dass man umweltfreundlich unterwegs ist, wird man also auch noch gestraft, da man nur durch Aufklärungsarbeit und Diskussionen an eine offizielle grüne Plakette kommt.

Daher gibt es hier die Feinstaubplakette Klasse 5 zum Download in zwei Versionen.

Feinstaubplakette 5 Solarstrom
Feinstaubplakette Klasse 5 - Solarstrom
Feinstaubplakette 5 Strom
Feinstaubplakette Klasse 5 - Strom