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Technik

Museum

Was ich früher so alles mal gebaut habe:

Hier sind Bilder von frühen Projekten inkl. einer Kurzbeschreibung zu finden. Dieses virtuelle Museum dient dazu, die alten Artefakte endlich guten Gewissens entsorgen zu können. Sie bestehen ab nun nur noch virtuell und in der Erinnerung fort.

Programmierprojekte wurden zum Teil mit meinem jüngeren Bruder zusammen entwickelt - daher hier schonmal das "Team".

Viele Projekte wurden auch wieder zerlegt und für was anderes verwendet. Daher kann hier nur der Teil gezeigt werden, der die Jahrzehnte irgendwie überlebt hat.

A&F

Detektorempfänger - ca. 1976

Das ist in meiner Erinnerung das erste Gerät, das ich gebaut habe.

Ein Detektor-Empfänger für Mittelwelle. Das Erdungskabel kam an die Heizung, die Antenne auf den Balkon und man konnte damit Bayern 1 hören, die damals auf 801kHz gesendet hatten.

Natürlich musste damals auch das Gehäuse schon selber gebaut werden und als eine der ersten Laubsägearbeiten wurde es krumm und schief, was das Ganze zu einer Art Gesamtkunstwerk werden ließ. So war am Ende das Gehäuse zu klein und die Spule durfte durch ein Loch an der Seite rausschauen.

Detektorempfänger

Ladegerät - ca. 1980

Aus einem alten Steckernetzteil wurde das Ladegerät für 9V Akkus gebaut. Eigentlich war das alte Steckernetzteil nur das "Leer"Gehäuse für eine komplette Neukonstruktion. Als Jugendlicher war das Geld knapp, und so mussten mit Phantasie alte Teile neu verwendet werden. Man beachte hier auch die Mischung aus Schlitz- und Kreuzschrauben. Hey, ich war 10 als ich das gebaut habe...

Ladegerät

Fernbedienbare Steckdose - ca. 1980

Aus einer Ultraschall- Fernbedienungsempfängereinheit eines alten Fernsehers und des dazugehörigen Getriebemotors (im Original für Lautstärke oder Helligkeit) wurde eine fernbedienbare Steckdose gebaut. Der Motor drehte einen Quecksilberschalter. Der wiederum steuerte ein Relais an, das dann die Netzspannung auf die Steckdose durchgeschaltet hat. Der passende Sender wurde aus den Resten einer Ultraschallfernbedienung gebaut.

Fernbedienung
Links im Bild: der Sender, der mit einer 1,5V Batterie funktionierte

Vergiss mich nicht - Sender und Empfänger (aus Elektor Juli/August 1981) - 1981

Aus dem 1981er Sommerheft von Elektor wurde diese Schaltung gebaut. Der Empfänger meldete sich, wenn er den Sender nicht mehr empfing. Der Sender sollte z.B. in einen Koffer, der Empfänger in die Hose. Würde man den Koffer stehenlassen, meldete sich der Empfänger. Das entspricht teilweise der Funktion die im Jahr 2020 die Bluetooth Tags auch haben.

Die Schaltung hat leider nie mehr als 2m Entfernung geschafft und der Empfänger war auch zu groß zum dabeihaben. Spannend ist der Versuch, ein Batteriefach aus Holz zu bauen.

Vergiss mich nicht Sender und Empfänger
Der Empfänger war viel zu groß. Rechts oben verkleinert: Der Sender. Dessen Rahmenantenne war gleich groß wie im Empfänger

Taschenuhr - 1982

Plötzlich waren Taschenuhren "in" und der ein oder andere hatte eine von seinem Opa. Ich wollte modern sein und baute mir aus einem Flipdex eine. Flipdex - das waren so Dinger, da konnte man außen mit einem Schieber einen Buchstaben einstellen und das Ding dann aufschappen lassen. Beim Öffnen wurden Adresskärtchen vor dem Buchstaben mit nach oben geklappt und die Karte mit dem Buchstaben lag sichtbar vor einem. Das Ding wurde entkernt und das Werk einer Armbanduhr kam hinein. Der Piezosummer kam in den Deckel und statt den Knöpfen montierte ich drei Kontakte (roter Bereich). Mit einem Draht konnte man diese mit dem Deckel verbinden und die jeweiligen Funktionen aufrufen.

Taschenuhr1
Geschlossen (mittlerweile etwas angerostet)
Taschenuhr1
Aufgeflippt

Schaltpult am Bett - ca. 1983

In diesem Schaltpult war nicht nur eine Uhr mit Wecker, sondern auch die Steuerung der Lichter im Zimmer, die Möglichkeit, die Tür abzusperren und die Lautstärkesteuerung für die HiFi-Anlage.

Wecker

Elektronischer Stundenplan - 1984

In der neunten Klasse habe ich dieses Gerät gebaut. So groß, wie ein Handy, für jeden Wochentag ein Knopf, zeigt es auf LEDs die Haupt- und Nebenfächer für den jeweiligen Wochentag an.

Die Beschriftung der Fächer fehlt inzwischen, aber innen kann man oben gut die Fächer erkennen, die über eine Diodenmatrix mit den Wochentagen verknüpft sind.

Stundenplan1
Rot: Hauptfächer - Grün: Nebenfächer
Stundenplan2
Gespiegelte Abbildung, um die Wochentage und Fächer lesen zu können

Telefonmodem - (aus Elektor) 1984

Die Akustikkoppler waren langsam und daher sollte ein direkt angeschlossenes Modem her. Leider waren die Dinger seitens der Post verboten und daher ging dieses Modell nicht in Betrieb.

Warum ich es dann überhaupt gebaut habe? Es war damals eine heiße Diskussion, ob die Post den Betrieb selbstgebauter Modems verbieten dürfe oder nicht. Monat für Monat gab es dazu Updates in den Computermagazinen. Es war also nicht von vornherein klar, dass das Gerät bei Fertigstellung nicht erlaubt war.

Modem

Mittelwelleradio für die Hosentasche aka "Streichholzschachtelradio" 1984

Rund um den integrierten Baustein ZN414 wurde dieses Mittelwelleradio für die Hosentasche gebaut. Aus welchem Jahr es ist, ist unschwer am Ghostbusters-Einleger zu erkennen. Die Steichholzschachtelradios zu bauen, war damals total "in".

AM-Radio

Solar-Powerbank 19??

Diese "Powerbank" war der Zeit voraus. Sie konnte nicht nur Strom für meinen Walkman liefern (3V), sondern sich auch mit Solarzellen selber wieder aufladen. Leider war sie doppelt so groß, wie der Walkman.

10 Solarzellen und eine kleine Ladeschaltung haben 2 NiCd-Akkus aufgeladen und sollten Strom für den Walkman liefern. Eigentlich wären ein paar Ersatzbatterien platzsparender gewesen.

Powerbank
Rechts oben im Bild: Die Schaltung der Powerbank

Externe Anzeige für den User Port - 1985

Um eine Statusanzeige zu haben, habe ich ein 10-stelliges, alphanumerisches Vakuum-Floureszenz-Display (VFD) genommen und über den User Port ansteuerbar gemacht. Dadurch konnte man Informationen vom C64 bekommen, ohne dass der Monitor eingeschaltet sein musste

Externe Anzeige

Geiger-Müller Zähler - 1986

Am 26.04.1986 ereignete sich der GAU in Tschernobyl und Europa war vom radioaktiven Fallout betroffen. Auch bei uns in Bayern gab es entsprechende Warnungen und Wildfleisch und Pilze sollten nicht mehr gegessen werden. Geigerzähler waren schnell ausverkauft, aber man kann sich ja auch selber einen bauen - dann versteht man vielleicht auch gleich, wie das alles gedacht ist.

Oder auch nicht... Schnell war klar, dass Radioaktivität messen mehr ist, als einen Geigerzähler hinzuhalten und auf die Zählimpulse zu warten. Die kommen nämlich immer (ca. 20 pro Minute bei unserem Zähler, wenn ich mich richtig erinnere). Und so ein verstrahlter Pilz erzeugt nicht - wie in Filmen - ganz viele Impulse, die dann nur so vor sich hin knattern, sondern nur ein paar mehr, als im Ruhezustand durch die kosmische Strahlung sowieso eintreffen.

Der hier gezeigte Geigerzähler war die kommenden Jahre viel im Einsatz und hat nach dem Pilzesammeln darüber entschieden, ob sie in den Topf kamen oder nicht. Dazu wurde zunächst 5 Minuten die Umgebungsstrahlung gemessen und dann 5 Minuten die Pilze. Waren die Pilze verstrahlt, hatten die zweiten 5 Minuten vielleicht doppelt so viele Impulse, wie die ersten 5 Minuten. Waren sie in Ordnung, dann hatten beide Messungen die gleichen Werte ±10%.

Der Geigerzähler hat oben in der Mitte einen 5-stelligen Zähler, der mit den beiden Tasten gestartet ud gestoppt werden kann. Die LED blinkt kurz, wenn ein Impuls kommt.

Die Schaltung ist aus einem Elektor Halbleiterheft, geht mit 9V, erzeugt intern dann die Hochspannung für das Zählrohr und steuert ein fertig erhältliche Zählermodul an. Durch dieses superkleine Zählermodul konnte das Gerät sehr kompakt gebaut werden. Es ist etwa so groß wie ein Handy, nur dicker.

Geigerzähler

EEPROM Programmierer für C64 - 1987

EEPROMs (Electronically Erasable and Programmable Read Only Memory) waren super für's Prototyping, da man sie elektrisch überschreiben konnte. Dummerweise waren sie sehr teuer. Hatte man jedoch mit ihnen ein lauffähiges ROM erstellt, dann konnte man dieses in kostengünstige EPROMs brennen.

Das hier gezeigte Gerät funktionierte am Expansion Port des C64. Es konnte ROMs (und EPROMS und EEPROMS) auslesen und EEPROMS programmieren. Die EEPROMS waren 5V Typen, die also ohne 12V Hilfsspannung gelöscht und programmiert werden konnten. Die große, grüne Fassung, ist eine so genannte Nullkraftfassung, die es ermöglicht, den zu programmierenden Chip ohne Belastung der Beinchen ein und auszustecken. Diese Fassung war mit Abstand das teuerste Teil der Schaltung.

EPROM Programmiergerät

Turbo-Tape 7 für den C64 - 1987

Am User Port vom C64 war diese Steckkarte eine Softwareerweiterung, um schneller mit dem Cassettenlaufwerk kommunizieren zu können. Also um schneller speichern und das Gespeicherte entsprechend auch wieder schneller laden zu können. Gerade für Spielenachmittage, war dieses Tool unverzichtbar.

Eigentlich ist die Erweiterung nur ein Speicherbaustein (EPROM), der hier aber - mal wieder aus der Geldnot heraus - auf eine Steckkarte gebaut wurde, die ursprünglich aus einer Telefonanlage kam. Die alten Leiterbahnen wurden abgeschliffen und der Speicherbaustein durch neue Löcher eingebaut. Angeschlossen wurde der Chip dann nur mit Drähten.

Zu Turbo Tape gab es Anleitungen und fertige Software. Das hier gezeigte Turbo Tape 7 beinhaltete noch ein paar nützliche Zusatzfunktionen, die wir selber dazuprogrammiert hatten.

Auf dem Chip steht klein "34720". Das war die Einsprungadresse und mit Hilfe des Befehls "SYS 34720" konnte das Turbo Tape gestartet werden.

Turbo Tape 7

XY-Steuerung für Spiegel zum Zeichnen von Laserfiguren - 1988

Am User Port vom C64 befand sich diese Schaltung bestehend aus einer Port-Extension, zwei D/A-Wandlern und zwei Endstufen. Angesteuert wurden damit zwei Lautsprecher, auf die jeweils ein Kippspiegel montiert war. Mit Hilfe der Konstruktion konnte man einen Laserstrahl ablenken und Figuren und Schriftzüge an die Wand projizieren.

Die Software konnte sowohl Lissajousfiguren über Sinustabellen erzeugen als auch mit der Maus (ja, es gab eine Maus für den C64) am Bildschirm gemalte Grafiken und Schriften ausgeben.

Die Schaltung besteht aus einer Standard-Porterweiterung für den C64 und zwei D/A-Wandlern. Diese haben dann mit Gain und Bias einstellbar zwei Leistungstransistoren angesteuert, die in Klasse A-Schaltung die Lautsprecher betrieben haben.

XY Steuerung

Sprachrecorder - 19??

Es kam eine kleine Schaltung raus, mit der man Sprache oder andere Dinge ca. 10s lang aufnehmen und wiedergeben konnte. Gespeichert wurde in einem DRAM (dynamisches RAM), so dass die Aufnahme weg war, wenn man das Gerät abschaltete.

Diese fertige Platine wurde mit etwas "Circuit Bending" in ein Gehäuse gebaut, so dass die Abtastfrequenz variabel wurde, und zwei RAM Blöcke umgeschaltet werden konnten.

Vor allem die per Drehknopf einstellbare Samplingfrequenz war für viele Lacher gut, da man durch hin- und herdrehen ein lallende Sprachaufnahme bekam. Das Gerät bekam dann auch den Spitznamen "Lalli".

Lalli

Sampler für die Hosentasche - 19??

Wer wollte nicht schon immer mal ein Geräusch oder ein Wort auf Knopfdruck rauslassen, wenn sich die Gelegenheit ergibt? Also ich wollte das. Dazu baute ich dieses Gerät, das ursprünglich vier Sounds aus Star Trek reproduzieren konnte (daher auch die Aufmachung). Wieder gefunden und in Betrieb genommen, produzierte es allerdings Sounds aus dem Screensaver "Johnny Castaway" - anscheinend habe ich den EPROM mal neu gebrannt.

Die Schaltung ist ein Binärzähler mit einem 64kB-EPROM und einem D/A-Wandler dahinter. Mit Hilfe von vier Tasten konnte man vier verschiedene, ca. 1s lange 8-Bit Sounds abspielen.

Sampler1
Außen sind vier Tasten und zwei Lautsprecher - Das Gerät misst 5 x 8 x 1,5 cm und funktioniert mit zwei 3V Kopfzellen
Sampler2
Innen: Zähler, 512kbit (=64kByte) EPROM, D/A-Wandler und etwas notwendiges Drumrum
Sampler Prototyp
Prototyp des Samplers mit nur einem Sound. Naherzu identisch im Fernalarm verbaut.

Fernalarm für's Auto 1990

Dieses Projekt war eine verrückte Kombination aus Funkgerät und Sampler. Ich wollte damals eine Alarmanlage in mein Auto einbauen, die mich zusätzlich per Funk informiert, dass es mein Auto ist, das hier Alarm schlägt. Als Fan des Hörspiels "Jonas, der letzte Detektiv", wollte ich das der Alarmanlagenempfänger sich wie Sam, Jonas' Supercomputer verhält und "Alaaaarm" schreit, wenn der Alarm gemeldet wird.

Hierzu wurde die Elektronik eines kleinen CB-Funkgerätes verwendet. Das empfangene Signal ging auf einen Tondecoder, der ansprach, wenn ein bestimmter Ton gesendet wurde. Dann zog ein Relais an, das einen Sampler startete, der "Alaaaarm" abspielte und über den Verstärker des Funkgerätes ausgab.

In dem Gehäuse findet sich noch die Elektronik einer alten Uhr, die ein Display auf der Front angesteuert hat, das mit einem fest codierten Wort die Bereitschaft angezeigt hat. Unten ist die Ladebuchse für den eingebauten 6V NiCd-Akku. Seitlich ein Taster, der zum Testen der Funktion gedacht war. Gut zu erkennen auch die beiden Gürtelclips, um das Gerät bei sich tragen zu können.

Funktioniert hat das ganze, nur das "Alaaaarm" Geschrei war viel zu leise, um es in einer lauten Umgebung hören zu können.

Fernalarm

Codeschloss - 1991

Ein einfaches Codeschloss aus einer übriggebliebenen Tastatur eines Telefons. Die Elektronik rechts war super simpel, denn der Code sah so aus: Mann musste bestimmte Tasten gleichzeitig und 1s lang drücken. Fehlende oder falsche Tasten haben das Schloss gesperrt. Jeder, der einfach Codes eintippte, war zum Scheitern verurteilt ;-)

Codeschloss

Babyfon - 1994

Ein 6502-basierter Kleincomputer war die Steuerung dieses Babyfons. Ein Mikrofon mit Schwellwertdetektor gab bei Überschreiten des Pegels ein Signal an den Computer. Dauerte dieses Überschreiten längere Zeit an, dann schrie das Baby (oder der Nachbar bohrt ein Loch in die Wand). Der Computer bediente nun mit Hilfe eines Relais die Auflegetaste des Telefons, da der Hörer bereits neben dem Baby lag. Nach einer kurzen Wartezeit betätigte der Computer die Wahlwiederholungstaste, die vorher gewählte Nummer wurde wiederholt und die Eltern angerufen.

Dieses Babyfon entstand zu einer Zeit, in der es - im Gegensatz zu heute - noch keine Babyfons gab, die eine Telefonnummer anrufen konnten. Mobiltelefone gab es aber schon.

Babyphon1
Außen die Steuerung. Links oben das Mikro - per Cinch verlängerbar
Babyphon2
Innen ein minimaler 6502-Computer